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  • AutorenbildMiss ZayZay

Wie Influencer unser Leben beeinflussen

Influencer“ - Dieser Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet jemanden zu beeinflussen (nicht zu verwechseln mit der Viruskrankheit Influenza!) Und genau das tun die Influencer - sie beeinflussen unser Leben. Wie sie das tun? Ganz einfach, auf sämtlichen sozialen Netzwerken. Viele von uns nutzen bereits Social Media - vor allem Instagram, YouTube und Facebook sind sehr gefragt. Influencer machen ihr Leben auf sozialen Netzwerken öffentlich und lassen ihre so genannten „Follower“ daran teilhaben.  Sie posten Fotos (meist Selfies) und Videos aus den verschiedensten Locations und zeigen ihren Alltag in ihren Instagram-Storys. Im Grunde teilen sie der ganzen Welt mit was sie gerade tun, essen, was momentan ihr Lieblingssong oder auch ihr „Outfit of the Day“ (oft abgekürzt als OOTD) ist. Unter diesen Followern sind hauptsächlich Kinder und Jugendliche. Was die Influencer so besonders macht? Gerade auf diese Zielgruppe machen die Influencer dadurch, dass sie jede banale Kleinigkeit mit ihnen teilen, einen vertrauten, ehrlichen und sympathischen Eindruck und wirken dadurch sehr authentisch. Da stellt sich einem die folgende Frage - was ist wirklich noch real? Dass die meisten dieser Situationen völlig inszeniert sind, kümmert hierbei die wenigsten. Denn die Influencer können sich so darstellen, wie sie es wollen und im Internet ein perfektes Bild von sich präsentieren. Ihre Welt scheint sich von „normalen Menschen“ stark zu unterscheiden und wirkt makellos; Die typischen Instagram Influencer präsentieren ihre Designerkleidung, traumhafte weiße Strände und natürlich ein perfektes, luxuriöses Leben. Doch die Realität sieht anders aus. Mit dem Wandel der Zeit veränderten sich die Influencer zu einer Profitquelle der heutigen Marktwirtschaft Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran, Marketing-Firmen haben bereits ihr Potenzial in den Internet-Berühmtheiten gefunden. Influencer posten regelmäßig Product Placements die von bekannten Firmen gesponsert werden, für die sie eine Menge Geld erhalten - irgendwie muss man den extravaganten Lifestyle auch finanzieren können, oder? Dass diese pro Produktplatzierungen schon teilweise tausende Euro verdienen, macht ihre große Reichweite mehr als deutlich. Fragt man Grundschulkinder was sie werden wollen, antworten einige schon teilweise mit Influencer - Inzwischen wird es als richtiger Beruf gesehen, es gibt sogar schon Awards für Influencer in den verschiedensten Kategorien. Zudem bringen immer mehr Influencer ihre eigenen Produkte, die meist in Drogerien vertrieben werden, raus. Der Marktforschungsstudie „Social-Media-Atlas“ zufolge gab jeder Zweite unter den 14 bis 19-Jährigen an, schon einmal ein Produkt dass von einem Influencer empfohlen wurde, gekauft zu haben. Die Influencer werden von Werbefirmen also gezielt vermarktet und als Werbeplattform genutzt. Inwiefern kann man den Influencern also noch trauen? Woher wissen wir, bei welchen Produkten sie wirklich noch hinter stehen und welche sie wirklich nur noch aus Geldmacherei vermarkten? Hinzu kommt, dass viele Konsumenten den Eindruck bekommen, ein spezielles Produkt sei besonders gut, wenn viel dafür geworben wird. Ein bekanntes Beispiel für Influencer wäre Bianca Heinicke, besser bekannt als „bibisbeautypalace“, 25 , die wohl die berühmteste deutsche Influencerin ist. Sie soll laut dem „Manager-Magazin“ mit 5,5 Millionen Abonnenten auf YouTube und 6,3 Millionen Followern auf Instagram bis zu 110.000 Euro monatlich verdienen. Für die meisten zwar schwer vorstellbar, aber sie hat es mit ihrem einfachen Konzept von Comedy und Beauty Videos geschafft, durch ihren YouTube Kanal reich zu werden. Ihr Vermögen wird auf ganze 2,5 Millionen Euro geschätzt. Sie brachte zudem ihren eigenen Duschschaum „bilou“ auf den Markt, der inzwischen in zahlreichen Varianten erhältlich ist und sich speziell an Jugendliche richtet. Noch am selben Tag der Veröffentlichung waren die Produkte binnen kürzester Zeit ausverkauft. Das dieser Duschschaum vergleichsweise teuer ist, macht scheinbar auch niemanden was aus; Bibis Duschschaum kostet 3,95 Euro und der Duschschaum von der „dm“ Eigenmarke Balea gerade mal 55 Cent - mit 100 ml Inhalt zusätzlich! Ihre Zuschauer, die meist zwischen 10 und 15 Jahre alt sind, sind natürlich dennoch dazu bereit, ihr gesamtes Taschengeld für die Produkte ihrer Lieblings-Youtuberin auszugeben. Diese Zielgruppe ist gerade durch ihr junges Alter und die daraus folgende Naivität sehr empfänglich für jegliche Art von Werbung. Ein anderes Beispiel wären die 16-Jährigen eineiigen Zwillinge Lisa und Lena (kurz: LeLi), die durch die Lipsync-App TikTok ihren Durchbruch geschafft haben und auf Instagram stolze 13,9 Millionen Follower zählen können. Für die meisten ist dieser Erfolg recht unverständlich, schließlich ist es kein großes Talent kurze Videos aufzunehmen in denen man seine Lippen zu einem bekannten Song synchron bewegt und ein bisschen zu tanzen, jedoch finden solche Videos einen hohen Anklang von Beliebtheit unter den jüngeren Followern. Erstaunlich ist hierbei zu betrachten, dass sie trotz ihres jungen Alters bereits in ihrem eigenen Online-Shop Fan Artikel verkaufen und sogar eine eigene Modekollektion besitzen. Nicht zu vergessen ist jedoch auch, dass Lisa und Lena mit nur 15 Jahren die Schule abgebrochen haben, um sich zu Tanzpädagoginnen an der Dance-Academy ausbilden zu lassen. Ohne Frage, die Schule abzubrechen ist sicher kein gutes Vorbild für ihre noch jüngeren Fans. LeLi mag zwar das Glück haben, eine Ausbildung absolvieren zu können, doch diese Gelegenheit hat nicht jeder Schulabbrecher, erst Recht nicht diejenigen, die nicht so bekannt wie die Zwillinge sind. Vor einigen Monaten wurde die 23-Jährige YouTuberin und Influencerin Dagi Bee für ein bestimmtes Product Placement auf Instagram scharf kritisiert; und zwar pries sie Carb-Blocker-Kapseln von Natural Mojo, die beim Abnehmen helfen sollen, an und bot zusätzlich einen Rabattcode. Sie beschrieb, dass sie wegen ihrer bevorstehenden Hochzeit eine strenge Low-Carb Diät durchführt wobei ihr besagte Abnehmkapseln helfen sollen, wenn sie mal Heißhunger auf ungesundes hat.  Diese würden Kohlenhydrate gezielt blockieren, damit sie ihre schlanke Linie behält. Dafür erntete sie einen regelrechten Shitstorm von Social Media Kollegen, die kein Verständnis für diese Art von Werbung hatten. Problematisch war dies, da ihr junges Publikum leicht zu beeinflussen sei und gerade bei Jugendlichen die ein schwaches Selbstbewusstsein besitzen und mit ihrem Aussehen unzufrieden sind, es schlimmstenfalls zu Essstörungen kommen könnte. Ganz davon zu schweigen, dass solche Produkte sowieso nicht helfen. Erwähnenswert ist auch, dass Dagi Bee erst kürzlich ihre eigene Make-Up Reihe rausgebracht hat – Die Preise sind für einfaches Drogerie-Make-Up erstaunlich hoch (der Gesamtwert beträgt über 300 Euro!), doch die Qualität lasst laut zahlreicher Reviews, wie beispielsweise die von Hatice Schmidt, zu wünschen übrig. Michael Häfner, Professor für Kommunikationspsychologie an der Universität der Künste in Berlin erklärt: „Auch wenn vielen bewusst zu sein scheint, dass die ästhetisierten Bilder, etwa bei Instagram, nicht notwendigerweise die Realität widerspiegeln, kommt es doch zur unterschwelligen Beeinflussung. Problematisch ist dabei vor allem, dass die Fans die angepriesenen Produkte, wie etwa Klamotten, am Ende des Tages selbst bezahlen müssen, während ihre Idole für die Nutzung bezahlt werden“. Diese Aussage entspricht leider so ziemlich der Wahrheit, denn wie man auch am Beispiel von Bibi, Dagi, LeLi und vielen anderen YouTubern sehen kann, gibt es mehr als genug Fans die jeden Artikel ihrer Idole kaufen würden, selbst wenn es ihnen ihr ganzes Taschengeld kostet.  Doch natürlich kann man nicht jeden in eine Schublade  stecken und nicht jeder Influencer ist ein böser Mensch, der Kindern das Geld aus der Tasche ziehen will. Es gibt mehr als genug positive Beispiele, wie beispielsweise Fashion-Blogger die einem sehr gute Outfit-Inspirationen liefern können, sowie Influencer im Bereich des Sports die einem gute Fitness Übungen sowie Tipps geben und sie lediglich Produktplatzierungen mit Rabattcodes innerhalb ihres Themenbereichs machen. In diesem Fall beispielsweise eine schicke Uhr und Fitnessshakes oder Sportkleidung. Auch sehen viele Menschen Influencer als eine Art Inspiration und Motivation, da sie auch die gleichen Ziele wie diese erreichen wollen. Jedoch sollten wir die Probleme die die Vermarktung in Social Media mit sich bringt auch nicht weiterhin ignorieren. Es ist nichts dabei, wenn ein Kind mal ein Merchandise Produkt von seinem Lieblings-YouTuber zum Geburtstag oder Weihnachten haben möchte, oder man sich auf die Empfehlung eines Bloggers hin eine Uhr kaufen will. Dennoch sollte man bei seinem Konsum Grenzen setzen und nicht in überteuerte, qualitativ-schlechte Fallen hineintappen. Um zu verhindern, dass die Kinder und Jugendlichen blind alles kaufen, was ihnen vorgeschlagen wird, müssen ebenfalls Maßnahmen getroffen werden. Es würde nichts bringen, wenn man die Altersbeschränkungen auf sozialen Netzwerken erhöhen würde, da diese sehr leicht zu umgehen sind und das Alter im Nachhinein nicht nachweisbar ist. Wir sollten unsere Kinder so früh wie möglich über mögliche Gefahren aufklären und sie genau davor schützen. Gerade weil sie schon immer früher mit dem Internet und sozialen Netzwerken in Berührung kommen, und das Thema längst noch nicht gründlich genug behandelt wird, sollte darauf der größte Fokus gelegt werden.

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