Heutzutage wissen wir hoffentlich nun endlich alle, dass die sozialen Netzwerke in mancher Hinsicht nicht nur ein Segen sind.
Klar lässt sich sagen, dass wir durch soziale Netzwerke einige Vorteile genießen, wie zum Beispiel das wir durch ihnen näher zusammengerückt sind. Man weiß direkt was die Tante gerade im Urlaub macht oder welches Work-out der Lieblings Fitness-Influencer gerade ausprobiert. Doch trotzdem vertritt jeder noch seine eigene Meinung und möchte sie gerne mit jeden in den Kommentaren anonym teilen.
Statistisch ist jeder neunte Internetnutzer schon einmal Opfer von Hasskommentaren geworden. Ob Sie schon mal Opfer geworden sind, kann ich nicht sagen, doch denke ich, dass jeder schon seine eigenen Erfahrungen gemacht hat in Bezug auf Hasskommentaren. Viele würden sagen es ist nur ein Kommentar von vielen. Doch wenn auch alle anderen Positiv sind, bleibt die Kritik meist nicht ohne Weiteres an den Empfänger hängen und hinterlässt kleine psychologische Wunden. Denn nur 4% der Opfer hinterlässt ein Hasskommentar ohne Weiteres. Dies ist erschreckend.
Auch an Prominente gehen die Kommentare nicht spurlos dran vorbei. So hat trotzdem Lena Meyer-Landrut den Mut gefasst und hat Hasskommentare, die sie erhalten hat auf einem Spiegel geschrieben und sich davor fotografiert. Auf den Spiegel kann man Aussagen lesen wie “Hässlich und nichts wert" oder “Du bist eine Schande” lesen. Ich denke ich spreche für alle, wenn ich sage, dass keiner so etwas hören möchte. Doch Lena hat sich ihren Hatern gestellt und zeigt mit diesem Foto, dass auch sie Hasskommentare erhält und andere nicht alleine sind. Dieses Foto macht sie noch mehr zu einem Vorbild für viele andere. Denn nach dem Post hat sie Fans und anderen Opfern von Hasskommentaren eine Plattform gegeben, damit diese auch ihre eigenen Erfahrungen teilen können.
Ein Grund für diese vielen Hasskommentare ist bestimmt auch die Anonymität im Internet. Der Großteil der Verfasser solcher Kommentare würde der Person es nicht direkt ins Gesicht sagen. In den Kommentaren findet man teils erschreckende Anfeindungen und Drohungen, wie zum Beispiel unter einen Artikel zum Tempo Limit. “Wir Zeit das die Deppen von der sogenannten `Deutschen Umwelthilfe´ einen plötzlichen natürlichen tot sterben […]” von den Rechtschreibfehlern und Grammatikfehlern abgesehen ist diese Aussage sehr beängstigend und ein Grund für eine Anzeige. Verfasser dieser Kommentare denken nicht darüber nach, welche Schäden sie mit ihren Aussagen verursachen. Sie machen mit ihren Leben einfach so weiter wie zuvor und suchen sich das nächste Opfer, während die Empfänger mit sich zu kämpfen haben, um diese Aussagen zu verarbeiten.
Daher finde ich es wichtig, dass wir unser bestes Verhalten in den sozialen Netzwerken an den Tag legen. Vielleicht sollte man vor dem Posten darüber nachdenken 1. was Mutti zu diesem Kommentar sagen würde, 2. ob man den Mut hat der Person das gleiche auch direkt ins Gesicht zusagen und 3. wie würde man sich fühlen, wenn man selbst so einen Kommentar erhalten würde. Wenn nur jeder über diese drei Dinge nachdenken würde, dann würde dem Internet so einige Hasskommentare fernbleiben.