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Ein Ökosiegel rettet unseren Konsum nicht!

Wenn die Politik versagt, müssen Konsumenten und Konsumentinnen für ihr Konsumverhalten aufkommen und sich rechtfertigen. Wenn die Gesellschaft uns aber vorgibt modisch mithalten zu müssen, ist dieser Kreislauf allein kaum zu stoppen. Warum tut es die Politik dann nicht?

Konsum ist kompliziert! Ich stehe vor der Frage brauche ich ein sechstes, siebtes, achtes Kleid in meinem Kleiderschrank. Na gut, kostet ja nur zehn Euro wird eingetütet. Wir Kunden und Kundinnen sind kein Vorbild, wenn es darum geht Kleidung mit bedacht zu kaufen und darauf zu achten das wir von einem Kleidungsstück sprechen, welches unter guten Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. Allein in Deutschland gaben 2019 die Menschen rund 64,4 Milliarden Euro für Bekleidung aus. Hierzulande lassen sie sich somit als umsatzstärkstes Non-Food-Produkt bezeichnen und der Trend für einen noch höheren Absatz lässt sich seit den letzten zehn Jahren deutlich erkennen. Aber warum ist das so? Viele Konsumenten wollen es billig! Es soll gut sitzen und ein gutes Lebensgefühl vermitteln, ob es nun die zwanzigste hellblaue Jeans, ist die dann im Kleiderschrank hängt ist in diesem Moment egal. Und ob die Jeans „öko“ ist sowieso, sie sollte vielleicht nicht mit Giften versehen sein, das ist aber auch schon das höchste, was ein Kunde heutzutage erwartet. 


90% unserer Kleidung stammt laut Greenpeace aus Asien, seit Jahren hört man von Bränden in großen Textilfabriken, den schlechten Arbeitsbedingungen für die Näher und Näherinnen oder die Unterdrückung wenn die Arbeiter und Arbeiterinnen dort auf die Straße gehen um für ihre Rechte zu demonstrieren. Dennoch erreichen uns diese Nachrichten nicht, wir schauen lieber weg als uns mit Dingen zu beschäftigen auf die wir doch sowieso keinen Einfluss haben. Lieber weiter diese, billig Kleidung kaufen, macht doch jeder so. Nur weil diese grausamen Dinge nicht vor unserer Haustür passieren, heißt es nicht, dass die Probleme plötzlich verschwinden!Wenn die Politik versagt, müssen Konsumenten und Konsumentinnen für ihr Konsumverhalten aufkommen und sich rechtfertigen. Wenn die Gesellschaft uns aber vorgibt modisch mithalten zu müssen, ist dieser Kreislauf allein kaum zu stoppen. Warum tut es die Politik dann nicht?



 Viel bedeutsamer ist es nun selbst die Probleme in die Hand zu nehmen, aber Schritt für Schritt. Anstatt nun, die billig Kleidung aus unseren Kleiderschränken zu verbannen, sollte man beim nächsten Besuch im Modegeschäft doch lieber darauf achten, ob wir dieses denn wirklich brauchen. Dinge verkaufen oder spenden, sind ebenfalls gute Alternativen. Auch die Politik sieht sich verantwortlich endlich was zu ändern, aber ohne Erfolg seit langer Zeit wird auf einen überzeugenden Leitfaden zur fairen Beschaffung der Kleidung gewartet. Wer soll uns dann den Weg zur Besserung weisen, wenn es nicht die Politik ist, in unserem Alltagsstress noch an unseren Kleidungskonsum zu denken ist doch vielleicht ein wenig viel verlangt. Deshalb hat der Entwicklungsminister Gerd Müller im September 2019, den sogenannten grünen Knopf vorgestellt, der Verbraucher und Verbraucherinnen dazu animieren soll, Kleidung zu kaufen, welche besseren sozialen und ökologischen Bedingungen ausgesetzt sind. So haben wir bei teilnehmenden Modeketten die Möglichkeit auf einem Blick zu sehen ob die Kleidung den Standards entsprechen. Durch diese Maßnahme wird es Kunden und Kundinnen nun leichter fallen Kleidung nach ihren Bedingungen zu identifizieren. Aber ob dies der Weg zum minderen Konsum ist, ist fraglich.

 

Letztendlich bleibt es uns überlassen, unseren Konsum zu minimieren und nach und nach auf Kleidung zurückzugreifen, welche unter besseren sozialen und ökologischen Standards gefertigt wurde. Sonst ändert sich nichts, sowohl der Massenkonsum, den wir jährlich, anstreben oder die schlechten Einflüsse auf die Umwelt durch die weltweite Verschiffung der Kleidung, sowie die Arbeit mit Giften, als auch die Bedingungen in den Textilfabriken. Denn die Politik hat schon längst versagt!


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